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Mehr über das Wesen Baum erfahren

Erstmal Einschlag-Stopp in der Buche für den Taunussteiner Wald!

Februar 2020

…das ist das derzeitige Ergebnis, was aus dem Termin mit Hessen Forst und den Gemeindevertretern zugrunde gelegt wurde. Ich hatte Euch ja gebeten, mir Eure Fragen zuzustellen, welche ich in Schriftform an diesem Termin an die zuständigen Personen übergeben habe. Bei diesem Termin wurde der Schwerpunkt auf die forstliche Bewirtschaftung im Zusammenhang mit der ökologischen Betrachtungsweise gelegt. Aufgrund dessen kamen Fragen: z. B. zur Finnenbahn, nicht zur Sprache. Auf der Seite von www.taunusstein.de sind für alle Anliegen die nötigen Kontaktdaten hinterlegt, so dass ihr hier direkt die zuständigen Personen anschreiben könnt und das kann ich auch nur empfehlen in Anspruch zu nehmen.

Mein persönliches Resümee zu dem Begehungstermin: Die derzeitige Atempause ist nur vorübergehend und betrifft eben auch nur die Buche, bis ein neuer Bestandsbericht (dazu später mehr) über unseren Wald getätigt wurde. Es wäre ein großartiger Gewinn, wenn Bürger, Bürgervertreter und Förster für einen waldpolitischen Wandel kämpften. Das erfordert aber die Bereitschaft zu neuem Denken und auch das Verlassen des bisherigen Weges, der derzeit durch die überwiegend aktiven Forstbetriebe, deren Ausbildung und ausgeführte und noch führende Praxis geformt ist. Die Kommunikation mit allen Beteiligten war angenehm und auf Augenhöhe. Begleitet wurden wir von einer netten Dame der Pressestelle Taunussteins und somit denke ich, dürfen wir Bürger aus dieser Richtung einen ergänzenden und aufklärenden Bericht mit den nötigen Informationen und weiterführenden Planungen erwarten. Die Hoffnung auf Veränderung bleibt, vor allem, wenn auch weitere Bürger ihre Stimme nutzen und den richtigen Weg unterstützen. Leider ist bislang nicht bekannt, was weiter mit dem Einsatz des Rückepferdes passiert. Aktuell sehe ich unfassbar schnelle und massenhafte Einschläge und Bodenschädigungen in allen anderen Baumbereichen – erst kürzlich von einem Belgischen Fahrer, der kein englisch oder deutsch konnte und quer über einen Bachlauf fuhr und mit diesem Einsatz unwiderrufliche Schäden im Boden verursachte, welcher nun mal Grundlage alles Lebens auf dieser Erde ist. Auch Eure! Hier hätte meiner Meinung nach schon längst ein Rücker-Einsatz erfolgen können, welcher finanziell sogar gefördert wird. Solange das Geld keiner Abruft bleibt es unbenutzt und unsere Steuergelder werden lieber für diese Maschinen ausgegeben.

Ich werde natürlich weiter dran bleiben, jedoch kann ich das nicht ohne Euch und ihr müsst es eben auch wollen und dafür auch Eure Stimme und Eure Taten sprechen lassen. Der Beweis, dass unsere Sorgen ernst genommen werden ist eben erst dann erbracht, wenn alles dafür getan wird und somit weniger auf die finanziellen als auf die ökologischen Ziele hinarbeitet.

Eure Fragen sind mir nach wie vor wichtig, und das, was ich davon beantworten kann, werde ich mit der Zeit auf meiner "Erlebensraum-Wald" Facebook Seite tun. Dazu müsst ihr meine Seite nur abonnieren und bekommt dann automatisch Bescheid - sobald Neuerungen eingestellt werden. Danke für Eure bisherige Unterstützung, Neugier und Liebe zum Wald!

Bis bald - im Wald!

Eure Waldführerin Tatjana

Eure Meinung ist gefragt! Jetzt seid ihr dran!

Dezember 2019

Die Gemeinde Taunusstein hat mich zu einem Gespräch Mitte Januar mit Hessen-Forst zum Thema „derzeitige Beforstung unserer Wälder und die Bedürfnisse und Bedenken von UNS BÜRGERN“ eingeladen. Gerne werde ich dieser Einladung folgen und freue mich auf ein informatives und konstruktives Gespräch. Einige Fragen von meinen Teilnehmern (liebevoll meine Waldläufer/innen genannt )liegen mir bereits vor. Ich möchte jedem Bürger, jeder Bürgerin die Möglichkeit geben, seine/ihre Fragen, Vorschlag oder seine/ihre Ängste oder Bedenken zu äußern. Jedem von Euch gehört schließlich dieser Wald! Selbst, wenn nicht alle Themen innerhalb dieses Gespräches erörtert werden können, so möchte ich den Parteien an diesem Tag Euren Fragekatalog überreichen, damit EURE Stimmen auch dorthin kommen, wo sie hingehören und bei Entscheidungen auch mitbedacht werden! Ihr könnt mir Eure Fragen persönlich als Mail zusenden. Merkwürdige oder dumme Fragen gibt es nicht – also traut Euch und ich möchte, dass jeder, sei er/sie gross oder klein, sich daran beteiligt! Wenn ihr möchtet, dass Euer Name im Fragekatalog erscheint, dann schreibt das gerne dazu, ansonsten halte ich alles anonym. Spätestens am 12.01.2020 benötige ich Eure Fragen, Anmerkungen und Ideen um alles aufzuarbeiten und diverse Fragethemen zusammenzufassen. Ich freue mich auch über die Beteiligung von Nicht-Taunussteinern, denn die Probleme sind übergreifend die Gleichen und wir ALLE benötigen unsere Wälder!

Kürzlich hat zur mir jemand gesagt, der Wald gleiche mittlerweile Truppenübungsplätzen - man hätte das Gefühl es wären Panzer durchgefahren und es lauerten Männer in Tarnanzügen hinter jedem Busch! Ich konnte dem leider nicht widersprechen und dabei unterliegt der Wald laut Bundeswaldgesetz zu gleichen Teilen der Erholung, dem Naturschutz wie zu wirtschaftlichen Zwecken. Davon merkt man leider nichts. Derzeit stolpert man im Wald über Kahlschläge, nicht mehr begehbare Wege, erhebliche massenhafte Rückegassen, über Holzlagerungsplätze oder man steht vor einem Hochsitz. - alles , was alleine schon nur die „visuelle Erholung“ bereits im Wald zerstörrt – die ökologischen Probleme stehen auf einem ganz anderem Blatt!
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr Euch zahlreich beteiligt! Es nicht zu tun, wird nichts verändern! Es zu tun verändert zumindest schon mal uns als Gemeinschaft!

Bis bald – im Wald!
Eure Waldführerin Tatjana

Taunusstein geht ab 2020 mit einer Pferdestärke mehr in die Zukunft!

Dezember 2019

Es war eine Weile stiller hier – bei ErLebensraum-Wald, warum?… ich war etwas beschäftigt, lest selbst:

Es ist kalt, die Luft riecht nach Erde und Moos, kurze klare Rufe inmitten des Waldes sind zu hören, ein Schnauben und dann hört man die dumpfen Tritte der Pferdehufe auf dem Waldboden. Kurze Zeit später sieht man das kräftige Kaltblut aus dem Wald treten, hinter sich einen Baumstamm, den es geschickt und exakt nach Anweisung über den Waldboden zieht! Ansonsten Ruhe und Stille. Am Waldweg angekommen hält das Pferd an und Pferderücker, Thomas Sänger, löst den Stamm vom Zuggeschirr… So ähnlich sah es hier im Taunus aus, zu einer Zeit, als nur Rückepferde und ihre Besitzer im Einsatz waren und auf ganz besonders bodenschonende Art den wertvollen Rohstoff Holz aus dem Wald transportierten. 

Als ich für Euch unterwegs war und eine Führung vorbereitet habe, sind mir im gesunden Buchenbestand die neuen Einzeichnungen zur Holzernte aufgefallen. Ich hab einige meiner Kollegen informiert und viele nötige Informationen bekommen, so dass ich in kürzester Zeit die nötigen Kontakte über die IGZ (Interessengemeinschaft Zugpferde e. V.), Herrn T. Sänger (Rücker aus Waldsolms) und Förderungsmöglichkeiten durch das RP Darmstadt zusammen hatte und mit diesen Informationen an unseren Revierförster, Herrn Kirchner, herangetreten bin und ein offenes Ohr vorfand! Toller Förster! Bedeutet:
Der Buchenbestand wird gefällt, jedoch zum Teil mit bodenschonenden Maßnahmen unter Einsatz eines Rückepferdes! Ein kleiner Schritt für die Natur und ein grosser für die weitere Zukunft unserer Wälder im Taunus, da Herr Kirchner jetzt schon weitere Gebiete einplant, in denen uns „Henry“ und seine Kollegen helfen dürfen.

Die Natur – somit auch der Wald - ist schließlich kein Ort, den man nur besucht, er ist unser Zuhause und für unser Klima und unsere Zukunft sind wir alle verantwortlich. Unser Wald ist unser wichtigster Wasserspeicher und filtert unsere Luft, er kühlt das Klima beträchtlich herunter, was in unseren letzten Sommern nötig war. Weiterhin ist er für die so wichtige Co2 Speicherung zuständig und erzeugt den für uns so lebensnotwendigen Sauerstoff. Die derzeitigen Kahlschläge sind nicht nur oberhalb des Waldbodens für Tier und Mensch eine Katastrophe, sondern auch die durch die schweren Maschinen geschädigten Böden können hier bis auf 2 m Tiefe zu 95% Prozent so verdichtet sein, das darin kein Lebewesen, sei es noch so winzig, mehr lebt und leben kann, von der verlorenen Wasserspeicherkapazität ganz zu schweigen. Es sind weitere Waldrandflächen entstanden, die durch die nächsten Stürme wieder gefährdet sind. Alles in allem sind unsere Wälder durch die starken Kahlschläge sehr in Mitleidenschaft gezogen und da tut es doch gut, zu wissen, dass die ersten Schritte auf vier Beinen in die richtige Richtung gehen. Der Anfang ist gemacht! Vielen Dank dafür, an alle Beteiligten! Der Dank gilt nicht zuletzt allen meinen Waldläufern, die mich immer wieder Fragen, warum das so ist und was dagegen oder dafür getan wird. Durch Euch habe ich die Impulse für Euch dran zu bleiben und freue mich über jede noch so kleine Unterstützung von Euch – sei es durch Fragen, Informationen, Aktionen, Unterschriftensammlungen etc.! Ihr seid super! 

Ebenso hochinteressant ist, dass diese bodenschonende Art der Holzernte auch finanziell gefördert wird und regionale Arbeitsplätze sichert, dies ist vielen Waldbesitzern gar nicht bewusst. Somit können sowohl die wirtschaftlichen als auch die naturnahen Bedürfnisse ge- und beachtet werden. Ich bin sehr stolz auf alle, da wir gemeinsam diesen Schritt gehen und uns als Gemeinschaft für alle Bewohner Taunussteins diesem Thema stellen. Da macht es mir als Waldführerin doppelt Spaß meinen Waldläufern den Wald „erleben“ zu lassen. In erster Linie bin ich auch nur Mensch und möchte unseren Lebensraum lebenswert empfinden! Die Bürger Taunussteins u. Umgebung sowie alle Interessierten, z. B. Forstmitarbeiter und auch Waldbesitzer sind herzlich eingeladen, sich ein Bild über die Arbeit mit Rückepferd zu machen. Informationen über die geplanten Rückereinsätze, werden zeitnah über die verschiedensten Portale wie z. B. der Gemeinde Taunusstein und auf meiner Homepage von www.erlebensraum-wald.de oder bei Facebook bekannt gegeben. Vorab können Informationen über die www.ig-zugpferde.de zum Thema Forstarbeit mit Pferd eingeholt werden.
Der Zeitungsbericht stammt aus der Nassauischen Neuen Presse vom 20.02.2015 und zeigt Henry und Herrn Thomas Sänger bei der Arbeit. Beide sind im Januar/Februar 2020 bei uns im Kastell Zugmantel unterwegs!

Bis bald – im Wald!
Eure Waldführerin Tatjana